Blaue Flecken beim Massenstart

Knapp 200 Sportlerinnen und Sportler sorgen beim Sprung in den Rothsee für ein ziemliches Gedränge

Pünktlich zum 2. Zusmarshauser Nullinger Triathlon ist am Sonntag der Sommer zurückgekommen. Dennoch beschlich den einen oder anderen Beobachter ein leichtes Frösteln, als sich um 9 Uhr fast 200 Sportlerinnen und Sportler in das 19,3 Grad kalte Wasser des Rothsees stürzen. Der ist in diesem Jahr zwar absolut frei von Zerkarien, dennoch tragen viele beim Startschuss von Bürgermeister Bernhard Uhl einen Neoprenanzug. Der ist erlaubt, wenn die Wassertemperatur unter 20 Grad liegt.

Es spritzt und gluckert beim Massenstart. Da kann es aufgrund des Gedränges durchaus einmal blaue Flecken geben. Eine Rote Karte gab es aber nicht. Die gibt es beim Triathlon nämlich auch. Aber nur bei tätlichen Angriffen auf die Mitkonkurrenten oder Beleidigungen gegen die Kampfrichter. Der Übeltäter kommt dann nicht in die Wertingen, darf aber den Wettkampf beenden.

Dass der Landstart zum Schwimmen diesmal unmittelbar vor dem Wasserwacht-Haus erfolgte, ist nur eine Neuerung bei der zweiten Auflage des Zusser Volkstriathlons. Die abschließende Laufstrecke führt jetzt direkt um den See, das Ziel befindet sich ebenfalls mitten drin im Geschehen, das von Johann Reitmeier launig kommentiert und von vielen Zuschauern verfolgt wurde. Sie spenden nicht nur bewundern Applaus für die Triathlon-„Profis“, die nach etwa acht Minuten aus dem Wasser steigen, sondern auch rhythmische Anfeuerung für die Nachzügler. Dr. Theodor Seitz aus Aystetten (Jahrgang 1951) ist der Letzte, der nach 18 Minuten den schwierigen Wechsel von der Horizontalen in die Vertikale vollzieht. Da kommt manch einer ziemlich aus dem Gleichgewicht.

Nicht so Timo Schmitz vom TSV Oettingen, der als Erster den Fluten entsteigt und auch mit großem Vorsprung am Wechselplatz aufs und vom Rad steigt. Die Radstrecke, die über Bieselbach nach Horgau führt, wurde zwar ebenfalls modifiziert, doch der spektakulärste Punkt ist nach wie vor der Kreisverkehr an der Rothseestraße. Dort animiert Moderator Marcel Courvoisier die vielen Schaulustigen, die die Fahrerinnen und Fahrer mit der La-Ola-Welle zu feiert. „Im Kreisverkehr ist Überholverbot“, weist er immer wieder auf die Verkehrsregeln hin.

Die wurden stets eingehalten. Auch sonst klappte alles, so dass Chef-Organisator Karl Sendlinger, er immer wieder selbst Hand anlegte, ein positives Fazit ziehen konnte.

Manche können vom Triathlon übrigens gar nicht genug bekommen. Luca Jaskolka ist gerade im Ziel des Einzelwettbewerbes angekommen, da stürzt sich der Zusmarshausener schon wieder im Staffelwettbewerb in die Fluten. Bei 30 Starterinnen und Startern sind diesmal wenigsten keine blauen Flecken zu befürchten.